Dienstag, 10. Dezember 2013

Innovative Ideen um Heizkosten zu senken

Mal ehrlich. Ich bin bestimmt nicht die einzige, die Anfang des Jahres die  Nebenkostennachzahlungen für Strom und Gas mit äußerst gemischten Gefühlen erwartet. Denn bisher war es eher ein erschütterndes Erlebnis, mehrere hundert Euro für meine relativ kleine WG-Wohnfläche nachzahlen zu müssen. Vor allem innerhalb der WG kann es da schon mal zu Tränen und Ärger kommen, wenn die Schuld für die hohe Rechnung der Person zugeschoben wird, die die Heizung am höchsten aufdreht oder die immer das Licht brennen lässt. Andererseits halte ich auch nichts davon im Winter die ganze Zeit im Kalten zu sitzen und bin es auch leid über all die gleichen Ratschläge zu bekommen.

Doch der Kampf um eine möglichst geringe Nachzahlung macht erfinderisch. Immerhin hat mein permanentes Nachfragen beim Vermieter meiner Wohnung uns neue, vor allem winddichte Fenster beschert. Die Grundregeln, die man (eigentlich) von klein auf kennt, wie Heizung aus, dann Fenster auf, hab ich mittlerweile auch erfolgreich meinen Mitbewohnern beigebracht.  Der Anfang ist also getan. Und doch haben all diese Bemühungen noch nicht einen spürbaren Erfolg mit sich gebracht, der sich gut auf die Umwelt und für meinen Geldbeutel auswirkt. Also was tun?

Nach ein wenig Recherche bin ich auf Grünspar gestoßen, die ganz viele Daten rund ums Heizen sehr ansprechend und verständlich aufbereitet haben:
 

Laut Grünspar ist die höchste Heizkosteneinsparung, nämlich in Höhe von 27%, mit intelligenten Heizsteuerungssystemen möglich. Funktioniert wie folgt: man muss eine Steuerungsbox kaufen und dann alle Mitbewohner per Smartphone im System registrieren. Eine App verfolgt dann wo sich die Bewohner befinden und regelt dementsprechend die Raumtemperatur runter oder hoch. Damit würde auch wirklich nur geheizt werden, wenn jemand im Haus ist, also eine sehr nachhaltige Lösung.
Geht allerdings nur wenn man eine eigene Therme hat, also nicht per Fernferme heizt. Tja, damit entfällt diese Idee leider für meine WG.

 

Ich hab jetzt erstmal beschlossen die Haustür abzudichten, denn Türendichtungen bringen laut Grünspar auch schon Einsparungen von 10% mit sich. Falls die Nachzahlung dann doch jenseits meiner fantasievollsten Vorstellungen liegen sollte, bleibt mir immer noch diese Do-it-yourself-Variente. Genau genommen ist das sogar eine ziemlich innovative Idee, wie man mit wenig Aufwand eine Art Heizung selber bauen kann.

Man benötigt dafür nur:
  • 2 Tonblumentöpfe, die ineinanderpassen
  • 1 Stahlschraube
  • 4 Unterlegscheiben
  • 1 Mutter als Abschluss, mehrere Muttern als Abstandhalter
  • Kerzen/Teelichter




Montag, 9. Dezember 2013

Giftstoffe rein, Giftstoffe raus, Giftstoffe auf die Haut


Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl Hydroxysultaine, Inulin, Glycerin, Polyquaternium-7, Disodium Edta, Methylchloroisothiazolinone, CI 42090, Tocopherol, Hydroxyprpyl Methylcellulose...Was genau ist eigentlich das, was ich mir da jeden Tag auf Haut und Haare schmiere? Um das zu verstehen, muss man wohl Chemiker sein. Aber ganz ehrlich, gesund klingt das nicht.
Die meisten Inhaltsstoffe von Kosmetika sind tatsächlich alles andere als gesund. Sie sind teilweise sogar giftig, krebserregend oder schädlich für das Gehirn. Und obwohl die Produkte auf Verträglichkeit getestet werden, wirft so mancher Inhaltsstoff dennoch ein großes Fragezeichen auf. Nicht alle Chemikalien sind nämlich (ausreichend) getestet, geschweige denn ist bekannt, wie sie mit den anderen Chemikalien, denen wir im Alltag so begegnen, reagieren.
In Anbetracht der Tatsache, dass wir allein bei der Morgenwäsche mit ein paar Dutzend Chemikalien in Berührung kommen, ist das durchaus beunruhigend.
Wieso müssen denn in Kosmetik überhaupt so viele undefinierbare Inhaltsstoffe drin sein? Und vor allem, was kann man dagegen tun?

Das folgende Video The Story of Cosmetics von Annie Leonard greift genau diese Problematik auf. Die US-Amerikanerin setzt sich in einer Reihe von Videos kritisch mit dem Konsumkreislauf auseinander, d.h. mit dem Anbau der Rohstoffe, der Produktion, dem Vertrieb und dem Konsum von Waren – und den Folgen, die dieser mit sich bringt. Außerdem zeigt sie, dass die letzte Station im Kreislauf noch lange nicht der Mülleimer hinter unserem Haus ist. 
Anschauen lohnt sich!




Auch sehenswert: The Story of Electronics ganz getreu dem Motto "designed for the dump". Und für alle, die etwa 20 Minuten Zeit haben: The Story of Stuff


 

Freitag, 6. Dezember 2013

Hinter den Kulissen von Zalando schreit nicht jeder vor Glück

Wer kennt sie nicht, die Werbespots mit lauter kreischenden Frauen, überglücklich über neue High Heels, Shirts und Kleider.
Zalando ist bereits fünf Jahre nach seiner Gründung zum Inbegriff des Online-Shoppings für Schuhe und Klamotten geworden. Über 15 Millionen Kunden in 15 Ländern kaufen bereits bei Zalando. Der schrille Kreischalarm ist also allgegenwärtig, schließlich hat Zalando den Glücksschrei zum Markenzeichen auserkoren. Doch wie siehts bei Zalando hinter den Kulissen, in den Logistikzentren aus?

Immer wieder gerät Zalando ins Visier von Gewerkschaften und Medien. Aus deren Sicht und seitens der betroffenen Mitarbeiter der Logistikzentren könnten die Arbeitsbedingungen besser sein. Die größten europäischen Logistikzentren Zalandos sind in Erfurt und Leipzig. In diesen strukturschwachen Gebieten Mitteldeutschlands werden die Onlinehändler auf roten Teppichen hofiert und gleichzeitig wird dadurch eine Riesenzahl an Niedriglöhnern gefördert. So gibt es bei Zalando keine Tarifverträge, dafür aber permanente Kontrolle, Sitzverbot, lange Wege und kurze Pausen. Im Sommer sind die Lagerhallen viel zu heiß, sodass die Packer massiv mit Kreislaufproblemen kämpfen und im Winter in den zugigen Gebäuden frieren. Das Akkordpacken ist kein Traumjob, denn das Lohnniveau befindet sich am unteren Level und reicht alleine zum Überleben nicht aus. Viele der Mitarbeiter müssen ihren Lebensunterhalt aufstocken und bekommen so zusätzlich zum Job staatliche Unterstützung. Unwahrscheinlich, dass unter diesen Bedingungen auch allen Mitarbeitern nach einem Schrei vor Glück zu mute ist.

Damals hat das Land Thürignen Zalando eine Strukturförderung in Höhe von 22,4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Zwar bekommt die Region vor Ort als Gegenleistung ein paar tausend Arbeitsplätze, aber keine Gewerbesteuer von Zalando. Thüringen bewirbt mit seiner Förderpolitik also gezielt die eigene Region als Niedriglohngebiet! Aber sollte es nicht das Ziel sein Arbeitsplätze zu schaffen, von denen man auch (über-)leben kann?
Daran sieht man, dass großes (Konsumenten-)Glück und (Mitarbeiter-)Unglück ganz dicht beieinander liegen können.

Habt ihr gewusst, das Klamotten und Schuhe mittlerweile knapp 20% des kompletten Onlinehandels ausmachen? Und dass 50% der Bestellungen bei Zalando, bestimmt auch dank der gratis Rückversandsoption, wieder zurückgeschickt werden? Besonders nachhaltig für die Umwelt ist das ja nicht, wenn der Postbote das Päckchen erst bringt und dann wieder mitnimmt. Aber da der gratis Rückversand ein wesentliches Merkmal des Onlinehandels ist, ist in dieser Hinsicht keine Änderung in Sicht. 
Also: was haltet ihr davon mal wieder in ein Geschäft zu Fuß zu gehen, anstatt bequem von der Couch aus was anzuklicken, was man eigentlich doch nicht haben möchte?

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Spendenkampagnen und Charity-Videoclips unter der Lupe


Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Spendenaufrufe gemacht, die alle Jahre wieder pünktlich zur Weihnachtszeit in den Medien und im Briefkasten auftauchen? Überall wird momentan dazu aufgerufen Kinderpatenschaften abzuschließen und afrikanische Kinder aus der Not zu retten. Interessanterweise vertreten die Darstellungen in den Medien oftmals eine rassistische Perspektive, eine klare Schwarz-Weiß-Teilung, in der weiße Europäer/ Nordamerikaner die Rolle des edlen Retters und die Afrikaner die hilf- und sprachlosen Opfer ihrer Umstände verkörpern. Da fragt man sich doch, ob diese Darstellungen gerechtfertigt oder doch rassistisch und anmaßend sind.

Die norwegische Hilfsorganisation SAIH will zeigen, dass Werbeclips für einen guten Zweck auch anders sein können. SAIH setzt dabei nicht auf Stereotype, wie Hunger, Armut etc., sondern auf kritisches Hinterfragen und bietet Denkanstöße durch Rollentausch. Vor diesem Hintergrund entstand eine Anti-Kampagne, die sämtliche in den Werbemaßnahmen verwendete Stereotypen aufgreift und sich gegen das typische Schwarz-Weiß-Denken wendet:

 

Klar, das pro und contra gegen Hilfs- und Spendenorganisationen ist aus entwicklungspolitischer Sicht ein sehr komplexes Thema. Man kann auch nicht alle Hintergründe und Zusammenhänge von Armut in solchen Kampagnen darstellen, aber dennoch wurden vier Videos für den Golden Radiator Award nominiert, die nicht auf das Mitleid der Zuschauer setzen, sondern das Potential und die Handlungsfähigkeit der Menschen in den Vordergrund rücken. Auch wenn diese Beispiele alle nicht perfekt sind, so sind in diesen Clips die Afrikaner nicht als sprachlose Opfer dargestellt, sondern haben immerhin eine eigene Stimme.  

Der Negativpreis, der Rusty Radiator Award, prangert vier Charityclips an, deren klischeehafte Kampagnen die Hilfsbedürftigen entwürdigen, ganz nach dem Motto: „Stereotypes harme dignity“. 

Trotz aller Kritik bin ich davon überzeugt, dass man mit einer Kinderpatenschaft innerhalb einer vertrauenswürdigen Organisation, die transparent ist und verantwortungsbewusst mit ihren Ressourcen umgeht, einen Unterschied in der Entwicklung eines Kindes machen kann und damit einen nachhaltigen Einfluss auf deren Zukunftsperspektive haben kann. Denn ein gutes Bildungsfundament eröffnet nicht nur deutschen Kindern eine Reihe von Möglichkeiten. Allerdings ist es im Dschungel der Hilfsorganisationen nicht leicht den Überblick zu behalten und abzuschätzen, wie vertrauenswürdig eine Organisation wirklich ist. Wenn man schon hilft, soll diese schließlich auch zu 100% ankommen! 
Ich kann euch eine Kinderpatenschaft bei der Organisation Compassion empfehlen. Dank vieler Stimmen von Menschen aus meinem Umfeld, die gute Erfahrungen damit gemacht haben und sich vor Ort von der Wirksamkeit des Programms bereits überzeugt haben, habe ich mich selbst für eine Kinderpatenschaft entschieden und unterstütze nun ein Kind in Brasilien. Der Vorteil dieser Eins-zu-Eins-Patenschaft ist, dass damit gezielt die ganzheitliche Förderung eines Kindes unterstützt wird. Das heißt die Kinder haben die Chance ihr Leistungspotential in der Schule zu entfalten und werden in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. So kümmert sich Compassion nicht nur um Essen und Schulmaterialien, sondern fördert die Kinder auch in der Freizeit. Zudem hat man als Pate regelmäßig Kontakt zu „seinem“ Kind, man kann über Briefe oder via Mail kommunizieren und erhält regelmäßig Updates und Fotos über Entwicklungen, Lernfortschritte etc. Außerdem besteht die Möglichkeit sein Patenkind zu besuchen und sich selbst ein Bild von der Arbeit der Organisation zu machen.
Macht euch mal Gedanken, vielleicht ist solch eine Unterstützung für euch auch eine vorstellbare Option!

Montag, 2. Dezember 2013

Schöne neue Plastikwelt... ?!


Habt ihr euch schonmal bewusst gemacht mit welchen Mengen an Plastik wir tagtäglich in Berührung kommen? Verpackungen, Tüten, Flaschen, Möbel, Kleidung, Kosmetikprodukte... Wir leben in einer Plastikwelt, denn Plastik ist das billigste und haltbarste Material was es gibt. Unser Verbrauch ist enorm: Weltweit werden über 250 Tonnen Plastik pro Jahr produziert, darunter 600 Milliarden Plastiktüten. Das sind 20 000 Stück (Plastiktüten) pro Sekunde.  

Bleiben wir noch kurz bei den Plastiktüten. Die Nutzdauer einer Tüte beträgt etwa eine halbe Stunde (denkt allein mal an die vielen Gemüsetüten vom Supermarkt). Allerdings braucht Plastik bis zu 1000 Jahre, bis es vollständig zerfällt, eine Tüte bis zu 100 Jahren. Jetzt denkt ihr vielleicht macht ja nix, die werden ja recycelt, dem ist aber nicht so: Nicht mal jede vierte Plastiktüte wird recycelt, da sie viel zu selten in der gelben Tonne landet und nur ca. 20% der Plastikflaschen.

Ein Problem ist dies besonders für die Ozeane. Über 6 Mio. Tonnen Plastikmüll kommen schätzungsweise jährlich in die Meere.  Daher haben sich in den Weltmeeren 5 Plastikteppiche gebildet, welche durch Meeresströmung geformt werden.  Der größte, der sogenannte „Great Pacific Garbage Patch“ ist so groß wie Westeuropa und befindet sich im Nordpazifik. Der Plastikmüll wird von Fischen gefressen, welche wir später essen.
Ach ja, auch schon die Herstellung von Plastik ist problematisch: Synthetisch hergestellte Kunststoffe werden nämlich aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Insgesamt werden 4 Prozent der globalen Öl- und Gasproduktion dafür verwendet.

Auf der Suche nach Alternativen kommt man zunächst auf Biokunststoff. Der ist aber leider auch keine perfekte Lösung, denn das Ausgangsmaterial wird der Nahrungsmittelproduktion entzogen. Gute Beispiele für den Kampf gegen Plastik sind zB. Frankreich, China, Indien und Pakistan, wo Plastiktüten generell oder in leichter Version verboten sind. In Irland kostet eine  Plastiktüten mittlerweile 44 Cent, dadurch hat sich der Verbrauch drastisch gesenkt. 

Ein umweltverträglicher Konsum lässt sich aber nicht durch solche Regelungen erreichen, sondern ist nur über gesellschaftliche Veränderung und Verzicht möglich. Du kannst damit anfangen, hier sind einige Tipps:
  • Leitungswasser trinken, und aus Plastikflaschen nur dann, wenn es nicht anders geht 
  • Richtige Entsorgung von Plastikmüll
  • Überall wo es geht auf Stofftüten umsteigen 
  • Plastiktüten für Gemüse öfter verwenden 
  • in Geschäften keine Plastiktüten annehmen
Fallen euch noch weitere Tipps ein?
Ach ja: Hättet ihr gedacht, dass sich auch in den täglichen Kosmetikartikeln Plastik befindet? schaut selbst:


Sonntag, 1. Dezember 2013

Eine Faire Woche steht an


Heute wollen wir euch auf eine interessante Veranstaltung aufmerksam machen, die definitiv einen Eintrag im Terminplaner verdient :) 
Auch dieses Jahr hat die Hochschulgruppe Konsum.Fair.Rat der Universität Passau eine Faire Woche organisiert. Die Veranstaltung findet vom 2. bis zum 7. Dezember 2013 an der Universität Passau statt und vereint ein bunt gemischtes Angebot rund um das Thema "Fairer Konsum": von Infoständen über Filme bis hin zu spannenden Vorträgen.

Die Woche beginnt mit dem Film "Gift auf unserer Haut: Leder und Pelze für Deutschland", der auf schockierende Weise zeigt, wo und wie Leder und Pelze hergestellt und verarbeitet werden. Infos zu dem Film findet ihr hier.
Am Mittwoch um 20 Uhr hält das Berliner Unternehmen Fairnopoly einen Vortrag, in dem es sein faires Unternehmensmodell vorstellt. 
Fairnopoly bietet eine Alternative zu großen Online-Marktplätzen wie z.B. Amazon. 
Um die Woche gemütlich ausklingen zu lassen, findet am Samstag ein Brunch statt. Er bietet neben dem Austausch mit anderen Teilnehmern auch die Möglichkeit, mehr über fairen Handel zu erfahren, seinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln und faire, regionale Produkte zu probieren.

Außerdem veranstaltet die Hochschulgruppe im Rahmen der Fairen Woche eine Party mit Livemusik und Gewinnspiel. Darüber hinaus wird eine konsumkritische Stadtführung angeboten.
Über die genauen Uhrzeiten und Veranstaltungsorte könnt ihr euch auf der Homepage des Konsum.Fair.Rat informieren.

Also bis dann, wir sehen uns!