Donnerstag, 31. Oktober 2013

I'm lovin it!?

Donnerstag Nachmittag. Schon seit vielen Stunden sitze ich am Schreibtisch und befasse mich mit mehr oder weniger interessanten Dingen. Meine Konzentration lässt nach, die Müdigkeit kommt zurück. Was nun? Abhilfe kann jetzt wahrscheinlich nur eine Coca-Cola schaffen, ich ziehe also los, um mir eine zu kaufen. Während ich durch die Stadt schlendere, kommen mir als bekennendem Cola-Junkie die üblichen Zweifel, ob ich nicht doch vehementer gegen meine Sucht ankämpfen sollte. Ok, in einer Coca-Cola steckt wahnsinnig viel Zucker, so viel weiß jeder. Deshalb bin ich ja schon auf Coke Zero umgestiegen, also auf die Version mit „vollem Geschmack und zero Zucker“ (und ja, ich bin mir bewusst, dass darin viele andere Inhaltsstoffe stecken, die wahrscheinlich genauso ungesund sind wie Zucker). Was ich jedoch viel bedenklicher finde als den hohen Zuckergehalt ist der hohe Säureanteil, denn der ist beinahe so hoch wie bei Essig! Und mal ehrlich, ein Glas Essig würde wahrscheinlich keiner von uns trinken, da wir uns bewusst sind, dass das keinesfalls gut sein kann für unsere Zähne. (Nur so als Tipp zwischendurch: Wer dennoch nicht auf Coca-Cola verzichten möchte, sollte danach auf keinen Fall die Zähne putzen, denn das macht alles noch schlimmer.) 
Auf meinem Weg zum Supermarkt fällt mir noch eine weitere schockierende Tatsache ein, die mich eigentlich davon abhalten sollte, Produkte von Coca-Cola zu kaufen (Coca-Cola vertreibt in Deutschland ca. 70 verschiedene Produkte): Der Umgang des Konzerns mit Wasserreserven. Wie der ARD-Markencheck gezeigt hat, produziert Coca-Cola auch in jenen Ländern, in denen die Bevölkerung unter Wassermangel leidet (z.B. Indien) und in denen der Großteil der Bevölkerung sogar zu arm ist, um überhaupt Coca-Cola kaufen zu können. Sehr bedenklich und eigentlich völlig inakzeptabel. 
Heute haben diese Fakten dazu beigetragen, dass ich keine Coca-Cola sondern stattdessen eine Apfelschorle gekauft habe. Mittlerweile bin ich ohnehin wieder wach, die frische Luft hat mir gut getan und ich kann auf eine Dosis Koffein durchaus verzichten. Wieder Zuhause schaue ich mir den ARD-Markencheck noch einmal an und bin nun umso zufriedener mit meiner Entscheidung, keine Cola zu kaufen. Und das soll jetzt auch erst mal so bleiben – hoffentlich auch während der nächsten Prüfungsphase an der Uni. Schaut euch diese -  meiner Meinung nach sehr gelungene Doku - doch auch mal an!


Dienstag, 29. Oktober 2013

Ringvorlesung Nachhaltigkeit an der Uni Passau

Dieses Semester gibt es an der Uni Passau eine sehr interessante Ringvorlesung zum Thema Nachhaltigkeit. Bereits vergangenen Donnerstag startete die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christian Thies, welcher sich mit dem Thema Nachhaltigkeit aus philosophischer Sicht auseinandersetzte und der Frage "Brauchen wir eine neue Ethik?" nachging.
Bis zum 5. Dezember folgen noch fünf weitere Termine der Veranstaltungsreihe, wobei sich die ReferentInnen dem Thema "Nachhaltigkeit" aus verschiedenen Blickwinkeln nähern. Stattfinden wird das Ganze immer donnerstags um 18:15 Uhr.
Schaut euch doch einfach mal das Programm an, sicherlich ist auch was für euch dabei!


Schenk schöner


Die Weihnachtszeit naht und wir finden, sich rechtzeitig über nette Geschenke Gedanken zu machen ist besser, als auf den letzten Drücker loszurennen, um dann Dinge zu verschenken, die der andere eigentlich gar nicht braucht. Geschenke, die von Herzen kommen und wohl durchdacht sind, freuen uns doch am allermeisten!
Wie wär es zum Beispiel mit einem Bisschen unserer kostbaren Zeit? Das Schönste ist doch, mit den Menschen Zeit zu verbringen, die uns etwas bedeuten. Überlegt euch doch gemeinsam einen Ausflug zu machen oder Dinge zu machen, die der andere schon immer machen wollte. 
Wenn das nicht klappt, wie wärs mit Selbstgemachtem? Noch bleibt viiiiel Zeit bis Weihnachten und selbst gestrickte oder gehäkelte Schals, Mützen oder Handschuhe kann doch jeder brauchen zu der kalten Jahreszeit. Muss ja nicht á la Omi’s-Weihnachtspulli sein ;-) Und so geht ihr wenigstens sicher, keine Produkte zu verschenken, die unter fragwürdigen Umständen produziert wurden. 

Anleitungen und Anregungen sind im Internet en masse zu finden, beispielsweise:

Mützen häkeln: http://www.youtube.com/watch?v=4aVW3HNdt34
Loop oder Schal im Patentmuster: http://www.youtube.com/watch?v=jvy9z1LUnT0
Netter Blog übers Stricken: http://strickcafe.blogspot.de/ 

Häkelmützen - von mir selbst gemacht


Primark - Mode zum Wegwerfen


Seien wir doch mal ehrlich. Gerade wir Mädchen und Frauen kennen ihn alle, diesen Moment wenn es wieder heißt: SALE! Waaas dieses T-Shirt kostet nur 2€?! - und freuen uns noch darüber. Stolz berichten wir unseren Freundinnen von den Schnäppchen die wir gefunden haben und was wir uns dabei alles gespart haben.
Doch mittlerweile geschieht dies nicht mehr nur zu Sale-Zeiten. Selbst ich bin bereits zweimal der Euphorie des Kaufrausches bei Primark, dem Textilgiganten aus Irland, erlegen. Das erste Mal in London. Ich war überwältigt von der Masse an Auswahl und den Preisen, wollte alles mitnehmen und meine größte Sorge in dem Moment war die Gepäckbeschränkung für den Rückflug. Das zweite Mal war in Frankfurt und da ließ die Euphorie schon nach. Es roch unangenehm, die Kleidung lag teilweise ungeachtet, schon fast zerfetzt rum und keiner hat darauf geachtet, denn jeder musste schnell die billigsten Teile finden und zuschlagen. 

Als ich tatsächlich Highheels für 2€ gesehen habe schrillten die Alarmglocken. Wie kann das sein?! Da überleg ich mir doch tatsächlich kaufe ich mir heute Tomaten oder Highheels? Was sind das für Preiskategorien? Wird unsere Generation darauf geschult, dass Kleidung zum täglichen Konsum gehört wie Lebensmittel? Wodurch wird der Preis so gedrückt bzw. wer bezahlt letztendlich den Preis für dieses Konsumverhalten? In ZDF Zoom - „Mode zum Wegwerfen“ werden genau diese Fragen gestellt und beantwortet. 

Erst im Mai ist über den Einsturz einer Näherei in Bangladesch berichtet worden, der über 1000 Menschenleben forderte. Heute scheint dieses Ereignis fast schon vergessen. Deshalb, macht euch bewusst, wenn ihr wieder ein Teil mit unsagbar niedrigem Preis seht - darf das sein? 
Informiert euch! 


 

Montag, 28. Oktober 2013

Hauptsache Perfekt


Habt ihr schon mal überlegt, warum alle Äpfel im Supermarkt gleich groß sind, warum alle Karotten gleich aussehen und es Zucchini in nur einer Größe gibt? Dass nur ein Bruchteil der gesamten Ernte gelangt überhaupt in die Regale der Läden gelangt? Der Grund dafür ist, dass Obst und Gemüse genormt ist. Nur die schönsten und perfekt gewachsenen Produkte gelangen letztlich in den Supermarkt. Einzig aus ästhetischen Gründen werden tonnenweise Lebensmittel aussortiert. Somit werden bis zu 40% der Ernte von den Bauern jährlich vernichtet, einfach weil optische Unregelmäßigkeiten die Vermarktung unmöglich machen. Diese Verschwendung führt letztlich nur dazu, dass die Lebensmittelpreise steigen und Ressourcen an dieser Stelle vergeudet werden. Dem Geschmack tut die Form allerdings keinen Abbruch. Würdet ihr auch hässliches Gemüse und Obst kaufen? Aber schaut selbst, in dieser Doku wird deutlich, dass gute Dinge nicht weggeworfen werden müssen.


Über Uns

Wir sind jung, selbstbewusst, medienaffin und politisch interessiert. Neben dem Studium absolvieren wir Praktika, entdecken die Welt und sprechen eine Handvoll Sprachen. Wir neigen zum kritischen Hinterfragen, wollen Zusammenhänge verstehen und Erklärungen finden. Ganz wie es sich für die Generation WHY gehört. 

Deshalb machen wir uns Gedanken über unsere Gewohnheiten. 

Gedanken darüber, dass man mit jeder Konsumentscheidung bestimmte Machtverhältnisse und Lobbys unterstützt. 
Gedanken darüber, dass so viel Unwissenheit über globale Zusammenhänge herrscht. 
Gedanken darüber, wie man bewusster leben kann ohne sich gleich in Jute zu kleiden und die Haare zu verfilzen. 
Gedanken darüber, dass man viele gute lokale Projekte und Ideen gar nicht kennt. 

Gedanken darüber, ob nachhaltige Produkte tatsächlich halten, was sie versprechen - um letztlich festzustellen, dass noch vieles fairbesserungswürdig ist.
Lokal - das bedeutet für uns Passau und Umgebung, wo wir, als Gruppe von sechs Stundentinnen der Universität Passau, Anstoß dazu geben wollen sich Gedanken zu machen und so mit der "Fairbesserung" im Kleinen anzufangen.