Samstag, 30. November 2013

Adventszeit ist Schokozeit!


So gut wie alle lieben sie - Schokolade! Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, platzen die Regale vor Adventskalendern, Schokonikoläusen, Rumkugeln, Lebkuchen und was es nicht alles gibt. Auch ist Schokolade ein beliebtes Geschenk, zum Beispiel zum Mutter- oder Valentinstag. Milliarden werden jedes Jahr in die Werbung gesteckt und den Wenigsten kommt in den Sinn, dass sich hinter dem leckeren Zeug im wahrsten Sinne des Wortes eine richtige süße Sünde versteckt, und damit meine ich nicht das anschließende Hüftgold, sondern das traurige Problem der Kinderarbeit in Afrika.

Beim Kaffeeanbau ist schon viel geschehen - viele Leute sind beim Kauf darauf sensibilisiert und es gibt ein breites Angebot an fair produziertem Kaffee. Bei Schokolade ist dies leider noch  nicht der Fall. Lediglich 1%!!! der in Deutschland verkauften Schokolade ist fair und wirklich viele Anbieter gibt es nicht. Kontrollen für die Herkunft von Kakaobohnen sind so gut wie nicht existent und Gesetzte und Abkommen bleiben meist nur schwarz auf weiß auf Papier. 
Die größten Lieferanten von Kakao sind die Länder Elfenbeinküste und Ghana. Aus dem Nachbarland, dem mit ärmsten Land der Welt, Burkina Faso, werden Kinder verkauft oder entführt und als Kindersklaven auf den Plantagen geschändet. Die Betreiber vor Ort erzählen, dass der Kilopreis für die Kakaobohnen von den Großabnehmern so stark gedrückt wird, dass sie sich erwachsene bezahlte Arbeitskräfte nicht leisten können. 

Wenn ich mir überlege, dass die Kinder dort mit 8 Jahren anfangen Schwerstarbeit zu leisten, ohne jegliche Anerkennung dafür, meist sogar fern von der eigenen Familie und dann mich vergleiche, was ich für eine behütete Kindheit erleben durfte, dann bleibt mir der Schokoriegel förmlich im Halse stecken. Die wenigstens Kinder in diesen afrikanischen Ländern wissen überhaupt, was Schokolade eigentlich ist. Deshalb habe ich dieses Jahr beschlossen, mir wieder die Mühe zu machen und gerne das Geld in die Hand zu nehmen, um den Adventskalender selbst zu basteln. So kann man seinen Kindheitstraum weiterleben, jeden Tag ein Türchen zu öffnen, ohne dass ein anderes Kind auf der Welt dafür leiden muss. Ich muss sagen ich war überrascht. Natürlich kostet so ein „Fair-Trade-Adventskalender“ etwas mehr, als ein Standard-Supermarkt-Kalender für 4,99€. Aber für alle die sowieso jedes Jahr einen Kalender gestalten, der nicht 0-8-15 sein soll, kann ich sagen, ist ein fairer Kalender keine große Investition. Ich als Studentin, war mit 20€ dabei. Ich denke, das ist es mir Wert! 

Also für alle „Spät-Sünder“ die noch keinen Adventskalender haben: auf zum Eine-Welt-Laden, DM, oder im Internet bestellen. Ihr werdet euch wundern, die nächste Fair-Trade-Schokolade ist gar nicht so weit von euch entfernt!
Ich wünsche euch eine fairgnügte Weihnachtszeit!


Mittwoch, 27. November 2013

Nestlés Umgang mit Wasser


Nestlé – ein schweizerisches multinationales Unternehmen mit hundertjähriger Geschichte ist mittlerweile der weltweit größte Nahrungsmittelkonzern und globaler Marktführer im Geschäft mit Mineralwasser, Schokolade und Kaffee. Hier seht ihr welche Marken alle dazu gehören. Nach außen wird versucht, das Bild eines verantwortungsvollen Unternehmens aufrecht zu erhalten. Nestlé wirbt zB. auf seiner Homepage mit sozialem Engagement, der Unterzeichnung des Global Compact und für einen „verantwortungsvollen Umgang mit Wasser“. Näher betrachtet, sieht die Situation allerdings anders aus. 

Die Kritik an Nestlé reicht von Kinderarbeit über unfairen Handel, Tierversuche und Regenwaldzerstörung. 2013 wurde Nestlé verurteilt, weil der Konzern die Organisation Attac (Kritiker von Nestlé, welche ein Buch über das Unternehmen schreiben wollten) ausspionierte (mehr dazu unter: http://www.multiwatch.ch/de/p97000084.html). In Kolumbien wurden mehrere kritische Nestlé-Gewerkschafter ermordet. Hier wird dem Konzern Mitverursachung vorgeworfen. 

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umgang des Unternehmens mit Wasser. 1/10 des Gesamtumsatzes macht Nestlé mit Flaschenwasser und ist damit zusammen mit Coca Cola, Pepsi und Unilever einer der Konzerne, die den weltweiten Trinkwassermarkt beherrschen. Das Unternehmen kauft Wassernutzungsrechte für wenig Geld in Entwicklungsländern, um dort das Wasser anzuzapfen, mit Mineralien zu versehen und teuer zu verkaufen. Durch die Produktion sinkt der Grundwasserspiegel und die umliegenden Brunnen werden trockengelegt. Die Konsequenz: Die oft arme Bevölkerung hat keinen Zugang zum Grundwasser mehr und ist auf das teure Flaschenwasser angewiesen. Zudem wird das oft saubere Grundwasser von dem Unternehmen schlecht geredet. 

Genau dies passierte beispielsweise in Algerien und Pakistan. Nestlé warb für „Pure Life“ mit einem Wasser, welches langes Leben verspricht und stellte das Brunnenwasser als verschmutzter dar, als es eigentlich war. Damit wurden tausende Arme Leute dazu animiert, das Nestlé Wasser zu trinken. Mittlerweile ist „Pure Life“ das zweiterfolgreichste Flaschenwasser der Welt und wird vor allem in Entwicklungsländern verkauft. So schafft Nestlé eine Nachfrage nach Wasser, um sie dann später zu befriedigen anstatt in diesen Ländern zu helfen, die öffentliche Wasserversorgung auszubauen. 
Problematisch ist dies außerdem, weil Wasser nicht einfach irgendeine Ressource ist, sondern ein Menschenrecht und überlebensnotwendig. Es ist eine gefährliche Entwicklung, dass mehr und mehr Wirtschaftsunternehmen sich im Zuge der Privatisierung von Wasser dieser knappen Ressource bemächtigen. Sie fassen Wasser als Produkt auf und versuchen so viel Geld wie möglich aus dieser Ressource zu schlagen.

Für alle Passauer: Im  Dokumentarfilm Bottled life wird Nestlés Umgang mit Wasser kritisiert. Er hat mittlerweile viele Film- und Medienpreise gewonnen und läuft vom 28.11 bis 4.12  in Passau im Scharfrichterkino. Schaut euch den Film an, um herauszufinden, wie glaubwürdig die sozialen Bekenntnisse von Nestlé wirklich sind und bildet euch eine Meinung! 

Eine interessante Doku zu dem Thema findet ihr hier:  



Montag, 25. November 2013

Bangladesch . . . alles schon vergessen!?


Es scheint, als wäre es gestern erst passiert, doch sind seit dem verheerenden Fabrikeinsturz in Bangladesch, bei dem mehr als 1.100 Menschen ums Leben kamen, bereits 6 Monate vergangen. Auch bei Bränden in anderen Fabriken starben mehrere hundert Menschen.



Und nun ist Bangladesch wieder in den Medien: es tut sich was in dem Land, das als weltweit zweitgrößter Textilproduzent gilt und dessen ca. 4.500 Textilfabriken für 80 % des nationalen Exports verantwortlich sind. Die ArbeiterInnen beginnen sich zu wehren und protestieren!
Die TextilarbeiterInnen in Bangladesch gehören nämlich zu den am niedrigsten bezahlten in der  Welt, laut Gewerkschaften vor Ort reicht der Mindestlohn nicht einmal ansatzweise dazu aus, um in Würde zu leben. Daher fordern die nun demonstrierenden ArbeiterInnen die Anhebung der Mindestlohns von derzeit 3.000 Taka (ca. 28 €) auf 8114 Taka (ca. 75 €). Eine Kommission aus Arbeitgebern, Gewerkschaften und Regierungsvertretern hatte jüngst eine Anhebung auf 5.300 Taka vorgeschlagen. Dies ist vielen Beschäftigten zu niedrig. Der Verband der Hersteller und Exporteure dagegen wies den Vorschlag als zu hoch zurück und rief die Regierung auf, dies nicht umzusetzen. Daher gehen die Proteste weiter, teils gewaltsam und mit einem unverhältnismäßigen Vorgehen der Polizei. Über 140 Fabriken sind seit letzter Woche geschlossen und tausende von Menschen gehen auf die Straße. Wir hoffen, dass die Protestierenden ihre Ziele erreichen und ihre Rechte auf eine angemessene Bezahlung und damit auf ein Leben in Würde geltend machen können!


Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken sollte also grundlegendes Ziel sein, hier sind nun Regierungen und beteiligte Unternehmen gefordert, ethisch richtige Entscheidungen zu treffen. Doch auch wir können durch bewussteren Konsum zumindest mittelfristig die Lage der ArbeiterInnen fairbessern! Dass Unternehmen wie Primark nicht für eine ökologisch und sozial nachhaltige Produktion stehen, dürfte den meisten Verbrauchern ja bekannt sein, dennoch sind auch teurere Preise für Kleidung kein Indikator für eine „saubere“ Produktion.
Im Zuge unserer Recherchen mussten wir leider feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, sich im Dickicht von Siegeln in der Textilbranche zurechtzufinden. Allerdings gibt es in der bereits einige Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen, über Armed Angels haben wir ja zum Beispiel bereits geschrieben. Auch möchten wir an dieser Stelle auf den Kleidungsladen in Passau aufmerksam machen. Leider musste dieser, vor allem aufgrund der durch das Hochwasser entstandenen Schäden, schließen. Ihr könnt jedoch immerhin im Online-Shop fair weitershoppen!
Zudem gibt es Initiativen wie die FairWearFoundation, einer unabhängigen NGO, die mit Unternehmen und deren Fabriken sowie Gewerkschaften zusammen arbeiten, um die Arbeitsbedingungen in Ländern wie Bangladesch, Vietnam, China, Rumänien usw. zu verbessern. Ziele sind die Abschaffung von Zwangs- und Kinderarbeit, die Zahlung von existenzsichernden Löhnen, rechtlich verbindliche Arbeitsverträge und entsprechend gestaltete Arbeitszeiten.
Ein anderes Beispiel stellt manomama dar, die erste ökosoziale Bekleidungsfirma in Deutschland. Die Wertschöpfungskette gestaltet sich hier komplett regional: „Vom Garn bis zur Naht hergestellt in Deutschland. In fairen, partnerschaftlichen Beziehungen. Und aus Respekt gegenüber Mensch, Natur und Umwelt radikal ökologisch.“ Sie glauben, „dass das einzige Ziel eines Unternehmens die Maximierung der Menschlichkeit sein muss und dass jeder in gleichen Teilen in der Wertschöpfungskette von seiner Arbeit leben kann.“
Hoffentlich folgen viele weitere solcher Beispiele…

Sonntag, 24. November 2013

Zu welchen Konzernen gehören eigentlich die Marken, die wir kaufen?

Habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht, welche Konzerne den B2C-Bereich und damit den Handel mit Konsumgütern dominieren? Die meisten von uns denken dabei wahrscheinlich an P&G oder Unilever. Und meinen, es gibt noch viele weitere Unternehmen, die für die Markenvielfalt verantwortlich sind. Doch ist das tatsächlich so?

Untenstehende Grafik zeichnet ein ganz anderes Bild, denn nur zehn Großkonzerne scheinen den Markt zu dominieren und die Marktanteile unter sich aufzuteilen. Dass Coca-Cola viele verschiedene Marken besitzt, wissen wir alle. Und auch, dass zu P&G Marken wie Braun, Oral-B oder Pampers gehören, dürfte für viele keine Neuigkeit sein. Doch auch Lacoste und Boss gehören in Teilen zu P&G, was durchaus überraschend scheint. Noch interessanter wird es bei Nestlé. Woran denken wir bei Nestlé? An Nescafé, Nestea, oder Eiscreme. Jedoch besitzt Nestlé nicht nur diese klassischen Marken aus dem Lebensmittelbereich, sondern auch eine sehr bekannte Kosmetikmarke, nämlich Loréal und damit auch Maybelline und Ralph Lauren!

Wir werden hier gar nicht weiter auf die einzelnen Konzerne eingehen. Schaut euch die Grafik doch einmal an, ihr werdet überrascht sein, welche Marken zu welchem Konzern gehören. In einigen Bereichen scheint der Gedanke, dass die B2C-Welt durch eine unglaubliche Markenvielfalt und damit zahlreiche unterschiedliche Konzerne bestimmt wird, reine Illusion zu sein. Macht euch Gedanken, wie ihr zu den einzelnen Unternehmen steht und passt euren Konsum dementsprechend an. Über Coca-Cola und deren zweifelhaften Umgang mit Wasser-Reserven haben wir am 31. Oktober bereits geschrieben, Informationen über Nestlé folgen hier im Laufe der kommenden Woche.

 
Quelle: http://www.netzpiloten.de/the-illusion-of-choice-die-illusion-der-markenvielfalt/

Freitag, 22. November 2013

MyMüsli – fairnünftiges Müsli für Individualisten


Ein leckeres Müsli und Kaffee, so sieht für viele ein perfekter Start in den Tag aus. Aber kennst du das? Du kaufst ein neues Müsli und ärgerst dich dann, dass es doch wieder irgendwas enthält, das du nicht magst oder nicht verträgst. Die bekannten Müslimischungen schmecken außerdem nach einiger Zeit ziemlich langweilig. Daher bin ich auf’s Müsli-selber-mixen umgestiegen. Aber auch das hat seine Nachteile: Denn es ist ganz schön zeitaufwändig, die einzelnen Zutaten zu kaufen und sich immer wieder neue Varianten zu überlegen. Da ich in Passau studiere, wo MyMüsli 2007 gegründet wurde, lasse ich mir das Müslimixen deshalb immer mal wieder von MyMüsli abnehmen.

Im Internet kann ich so mein individuelles Müsli selber zusammenstellen. Wusstet ihr, dass MyMüsli als Vorreiter im Bereich der individuellen Lebensmittel gilt? Mittlerweile sind einige weitere Anbieter gefolgt. Aber die individuelle Zusammenstellung ist nicht der einzige Vorteil. Ob getrocknete Erdbeeren, Cranberries, Papayas, Beeren, Nüsse oder Basismüslis, es werden ausschließlich Biozutaten aus kontrolliertem Anbau verwendet. Sie sind  in den drei Bereichen Umweltschutz, Tierschutz und  biologische Landwirtschaft zertifiziert und die Müslis werden damit unter anderem von dem unabhängigen Nachhalitgkeitsindex Brandoscope als positiv bewertet. Mittlerweile kann man schon gemischte Müslis in 200 Supermärkten in ganz Deutschland kaufen und natürlich im Internet selber zusammenstellen. So gibt es theoretisch 566 Billiarden unterschiedliche Müsli-Varianten und auch für Veganer, Allergiker und Diabetiker lässt sich schnell das perfekte Müsli zusammenstellen. Wetten für dich ist auch eins dabei? Und falls nicht, wäre ein selbst gemischtes Müsli nicht auch eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk? Schaut mal unter www.mymuesli.com

 
Und für alle Passauer lohnt es sich einfach mal im MyMüsli Laden (Rosengasse 2) auf ein Müsli-Frühstück oder Müsli-2-go vorbeizuschauen denn auch die Auswahl an schon fertig gemischten Müslis ist sehr groß.