Es
ist wieder soweit und der 14. Februar steht vor der Tür. Und was wäre der Valentinstag
ohne das Wahrzeichen der sich Liebenden schlechtweg - Rote Rosen.
Stellt
euch vor - wir deutschen geben im Jahr rund 8,7 Milliarden Euro für
Schnittblumen, Garten - und Zimmerpflanzen aus, das sind durchschnittlich 106
Euro pro Kopf. Und gar nicht mal so romantisch, kommt ein Großteil dieser Schnittblumen
vom Billigdiscounter Aldi, der alleine ca. 40% der Nachfrage bedient. Nur 18%
kann durch den Anbau in Deutschland abgedeckt werden. Die restlichen 82% werden
importiert – die meisten davon aus den Niederlanden. Doch besonders im Winter
stammt fast die Hälfte aller importierten Schnittblumen aus südlichen Ländern
wie Kolumbien, Ecuador oder Kenia.
Die
Schattenseite dieser bunten Blüten sind nicht nur Monokulturen und Pestizide,
sondern auch die Ausbeutung der Arbeiter auf den Plantagen und ein enormer
CO2-Ausstoß. Verrückt wenn man sich vor Augen hält, dass eine große Airline zum
Valentinstag 1.000 Tonnen Rosen alleine nach Europa fliegt. Das entspricht
einer Ladung von zehn Jumbo-Jets. Dann kommt noch die Lagerung der Blumen in
einer ununterbrochenen Kühlkette und ihre Verpackung dazu! Und in Europa die
Aufzucht in Treibhäusern.
Ein
tragisches Beispiel für die Konsequenzen dieser Billig-Schnittblumen ist Kenia,
der größte Schnittblumenexporteur nach Europa. Größtes Anbaugebiet liegt rund
um den Naivasha-See, rund 80 Kilometer von Nairobi entfernt. Die Region ist
generell eine mit der größten Biodiversität im Osten Afrikas. Doch durch den exzessiven
Anbau von Schnittblumen leiden die lokalen Wasserressourcen. Denn aufgrund des
immer weiter steigenden Bedarfs an Frischwasser für die Schnittblumenindustrie
droht der See in Trockenperioden auszutrocknen.
Gleichzeitig
freut es mich auch euch von einem positiven Trend in Deutschland zu berichten,
denn wir sind seit 2012 Fairtrade-Rosen-Weltmeister. Seit 2005 gibt es
Fairtrade-Rosen in Deutschland zu kaufen und die Absatzzahlen steigen
kontinuierlich und erreichen jährlich einen Marktanteil von bis zu 40%. Bereits
1998 wurde vom Verband des Deutschen Großblumenhandels, von Brot für die Welt,
terre des hommes, dem Fachverband Deutscher Floristen und weiteren Verbänden
das „Flower Label Program“ (FLP) ins Leben gerufen. Das FLP-Siegel garantiert
eine umweltgerechte und menschenwürdige Produktion von Schnittblumen. Also,
solltet ihr für eure liebsten Blumen kaufen wollen, achtet auf das
Fairtrade-Siegel. Im Internet wird berichtet, dass diese sogar in herkömmlichen
Supermärkten zu finden sind!
Oder informiert euch auf http://www.fairflowers.de/
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