Habt
ihr euch schon mal gefragt wo eigentlich unsere alten Windows 95-Computer,
Videorecorder, Scanner, Faxgeräte, Kopierer, Handys etc. mittlerweile gelandet
sind? Gerade um Weihnachten herum ist bei uns die Zeit gekommen Elektrogeräte
auszutauschen, Altes rauszuschmeißen um wieder auf dem technisch aktuellsten
Stand der Dinge zu sein. Überall gibt es momentan Sonderangebote für Smartphones,
Flatscreens und Tablets. Während wir also noch schnell bei Amazon unseren
Weihnachtseinkauf mit einem Klick bestätigen bzw. zu Saturn oder Mediamarkt
gehen, werden auf der größten Elektroschrotthalde der Welt in Ghana
unsere ausgedienten Gerätschaften ausgeschlachtet.
Agbogbloshie, so heißt der Ort mit der Müllhalde
in Ghana, ist sowas wie ein Friedhof für alles, was wir als reiche
Industrieländer nicht mehr wollen. Die Müllkippe ist ein Microkosmos mit
eigenen Hierarchien, Aufgabenbereichen -- und jeder Menge Arbeit. Es gibt
unzählige Menschen, die den Schrott sortieren, manche schmelzen Tag für Tag die
Plastikumhüllungen von Kabeln. Andere nehmen die Geräte komplett auseinander, um
an wertvolle Rohstoffe zu kommen,
die im Inneren verbaut wurden: Silber, Gold, Palladium, seltene Erden, Kupfer. Das
Geschäft boomt, für 500 Gramm Kupfer bekommt man dort rund 1,50 Euro.
Was
viele der Bewohner von Agbogbloshie nicht wissen ist, dass diese ganzen Stoffe
und Dämpfe hoch giftig sind und Gehirn und Nervensystem dauerhaft schädigen.
Nicht ohne Grund zählt der Ort zählt zu den Top 10 der verseuchtesten Gebiete der Erde.
Doch
der Müll bringt die Jobs. Ghana ist mittlerweile eine der 20
schnellstwachsenden Volkswirtschaften der Welt. Das Land boomt, aber
Agbogbloshie taucht in keiner Statistik auf, da es zum informellen Sektor
gehört. Längst ist das Prinzip aus Müll Geld zu machen kopiert wurden. Für die
Menschen in Agbogbloshie, die nicht wissen wie krank sie von der Arbeit werden,
ist der Elektroschrott tatsächlich sowas wie Entwicklungshilfe.
Doch
wie kommt unser Schrott eigentlich nach Ghana? Größtenteils wird er illegal
außer Landes gebracht, denn es gibt Gesetze die verbieten kaputte Geräte zu
exportieren. Aber es gibt eine Reihe von Möglichkeiten diese zu umgehen. Da das
Verfahren zum Durchleuchten des Inhaltes von Schiffscontainern im Hafen noch in
den Kinderschuhen steckt, werden immer wieder große Mengen Schrott per
Container nach Übersee geschmuggelt. Aber hier wird sich ab Februar etwas
ändern.
Mittlerweile hat man in den Industrieländern erkannt, dass man die
wertvollen Rohstoffe nicht wieder außer Landes bringen sollte, eben weil es die
bei uns nicht gibt. Mit Beginn nächsten Jahres dürfen Secondhand-Geräte die EU
nur noch verlassen wenn sie nachweislich noch funktionstüchtig sind.
Was ihr tun könnt? Elektroschrott gesondert entsorgen und beispielsweise alte Handys keinesfalls in die Restmülltonne werfen. So können Spezialfirmen einen Großteil der Inhaltsstoffe wieder rausholen. Das kostet euch nichts, denn Hersteller und Händler sind zur Rücknahme verpflichtet und ihr leistet einen Beitrag für die Wiederverwendung der Rohstoffe.
Was ihr tun könnt? Elektroschrott gesondert entsorgen und beispielsweise alte Handys keinesfalls in die Restmülltonne werfen. So können Spezialfirmen einen Großteil der Inhaltsstoffe wieder rausholen. Das kostet euch nichts, denn Hersteller und Händler sind zur Rücknahme verpflichtet und ihr leistet einen Beitrag für die Wiederverwendung der Rohstoffe.
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